Das war unser Blind-Tasting am 28.Oktober 2017. Wir waren mal wieder auf der Gradl-Alm, nachdem die bei Winni + Ruth ferienhalber einquartierte Katze bei einigen Gästen zu Problemen geführt hätte. Das Gewölbe war leider schon reserviert, aber auch im "Oberstübchen" kamen wir nach gewissen 'Umbauten' gut zurecht.

nachdem verdecktes Einschenken am Ort nicht durchführbar war, haben wir unsere 'Blind-Flaschen' mal wieder reaktiviert, 10cl in separaten Sample-Fläschchen geparkt und somit genug Sauerstoff für eine ordentliche Atmung der Originalstoffe erhalten - hat sich wieder einmal bewährt!
Die 'Starter-Whiskies' haben wir diesmal weggelassen - es ging gleich in die Vollen:
     

Redbreast OA, 21 Jahre alt mit 46%. Mit einem Iren ging es los. Mit ihm kamen nicht alle zurecht.    

danach ein erster Hammer: Barrell Bourbon (aus der George Dickel Distillery? Weiß man nicht so genau), 9 Jahre alt, Batch #8, Btl. one/2470 mit kräftigen, aber gut trinkbaren 66.4%. Der Alkohol hatte schon etwas zugeschlagen, die 66+ hat aber keiner erwartet. Ein sehr komplexer Bourbon, der gar nicht so einfach als solcher zu erkennen war...    

es folgte ein erholsamer und weich-fruchtiger Malt: Tomintoul DL/OMC, 22 Jahre 10.76 - 11.98, Btl. one/210 mit 50%. Er offenbarte die ganze Klasse eines Tropfens aus den 70ern!    

den Abschluß vor der Pause machte er hier: Bladnoch von dem relativ neuen UA MaltMountains. 26 Jahre - von 1990 bis 2016 - in einem hervorragenden Bourbon Barrel gelagert und mit sehr gefälligen 48,6 % in die Flaschen gekommen. Aufgrund der Verfügbarkeit kam er für einige noch vor dem Tomintoul auf Platz 1.

 

nun war es Zeit für einen Pausen-Snack: 5kg Hüfte vom Wasserbüffel in Bio-Qualität. Den genau gegenüber weidenden Artgenossen haben wir das nicht gesagt...;-)    

nach dem Essen etwas Süßes: Rhum Dillon XO Agricole aus Martinique, aus frischem Zuckerrohrsaft destilliert, 12 Jahre in franz. Limousin-Eiche gelagert und mit 45% abgefüllt. Auch er sorgte für einiges Kopfzerbrechen, weil er eben nicht ganz so klebrig-süß ist wie die Rums aus Melasse.    

darauf folgte der Senior des Abends: Invergordon von JWWW 'The Final Cut', 44 Jahre 1972-2016, Bourboncask, Btl. one/127 mit immer noch 49.3%. Süß, schwer und sehr dicht sind hier die Aromen. Auch Grain-Whisky kann sehr gut sein - er braucht nur viel länger dafür!    

er war der teuerste den Abends: Glen Ord OA, 25 Jahre 1978-2004, Btl. one/3600 mit respektablen 58.3%. Er brauchte immer noch viel Muße, bis er sich offenbaren wollte. Dann aber ganz großes Kino!    

den Abschluß bildete die (schon legendäre) "Dampflok": Bowmore A.D.&R, 17 Jahre 15.7.91-30.6.09, 1st fill Butt mit 58.1%. Frisch geöffnet ein schöner Öllappen, aber mit etwas Geduld (oder eben ein- bis zwei Wochen vorher öffnen) wird ein sehr komplexer und angenehm rauchiger Malt ins Glas fließen...!

Nachfolgend noch ein paar Bilder von diesem Abend:
 

Tisch 2    

Tisch 3    

Tisch 4    

gemütlich    

na ja    

Inhaltsprüfung - wer oder was bist denn Du...?  

munteres Raten    

Konzentration      

Erfolgreich?      

beim Essen      

dito      

der Punkt-Beste/Glücklichere mit seinem Sieger-Dram, 2cl von diesem:      

Port Ellen Douglas Laing OMC, for Plowed Society, 22 Jahre 02.82-09.04, refill Sherrycask #DL740, Btl 1/264, 61.1%